Erdal Inönü

türkischer Politiker und Physiker; Vors. der Sozialdemokratischen Populistischen Partei (SHP) 1986-1993; Außenminister März-Sept.1995 ; stellv. Ministerpräs. 1991-1993

* 7. Juni 1926 Ankara

† 31. Oktober 2007 Houston/TX (USA)

Herkunft

Erdal Inönü, geboren am 7. Juni 1926 in Ankara, war der Sohn des legendären Ismet Inönü (1884-1973), Weggefährte Atatürks und dessen Nachfolger als Staatspräsident.

Ausbildung

Ganz im Sinne der Ideale Atatürks und dessen Vorstellungen von einer laizistischen und westeuropäisch orientierten Türkei erzogen, wandte I. sich nicht politischem Engagement, sondern dem Physikstudium zu. Er begann 1943 in Ankara und setzte es 1947 an der University of California/USA fort. 1950 schloß er mit der Promotion ab.

Wirken

Nach Assistententätigkeit an der Universität Ankara und anschließendem Militärdienst habilitierte sich I., um sich danach bis 1960 zu Forschungszwecken in den USA aufzuhalten. Danach lehrte er an der Technischen Mittelost-Universität Politik. Zu Beginn der 70er Jahre wechselte er an die Bosporus-Universität in Istanbul, leitete dort eine Zeitlang das von ihm mitbegründete Forschungsinstitut TÜBITAK und arbeitete im Technischen Komitee der NATO sowie bei der UNESCO mit.

Die Verfassung vom Nov. 1982 ließ wieder die Bildung von Parteien zu, die freilich strikt den Regimevorstellungen zu folgen hatten. Weniger aus politischer Neigung als aus ausgeprägtem Pflichtgefühl gab I. dem Drängen gemäßigter Sozialdemokraten nach und ...